Unidos de Calheta & Batuca

Die Band

Die Rhythmen und Melodien der Kapverdischen Inseln sind aus den internationalen Weltmusik-Ranglisten nicht mehr wegzudenken. Die noch immer überaus aktive kapverdianische Diva Cesaria Evora begeistert seit Jahren das internationale Musikpublikum. Schon tritt die nächste und übernächste Generation in ihre Fußstapfen. Auch sie bringt jene unvergleichliche Musikalität mit, wie sie nur in einem spielerischen und musikbesessenen Umfeld entstehen kann.

In Calheta de São Miguel, direkt an der Atlantikküste, ist der Einfluss der Naturgewalten allgegenwärtig. Das Rauschen des Atlantiks, die frischen Brisen und die nahen Bergketten schlagen sich unmittelbar im musikalischen Schaffen der zahlreichen Gruppen nieder.

Die junge 10-köpfige Gruppe "Unidos de Calheta" präsentiert lokale Musiktraditionen wie Funana, Coladera, Morna in Verbindung mit Tanz in neuem Gewand mit natürlichem Charme und enormen Elan. Allesamt strahlen die Mitglieder pure Freude an der Musik aus, wo und wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet.
So stellen sie auf ihrem ersten Europagastspiel erstmals in Österreich auch die Tradition der Batuca vor. Eine Sängerin oder ein Sänger erzählt Geschichten, Neuigkeiten oder sonstige Lebensweisheiten, die der Chor der Trommler/innen (Finacon) wiederholt. Tänzer/innen unterstreichen das Gesungene. Als Trommel dient ein mit Stoffresten und Kleidungsstücken vollgestopfter Plastiksack, der während der Darbietung mit den Oberschenkeln fest gehalten wird. Der rasante Funaná übt harsche Gesellschaftskritik und war lange Zeit auf öffentlichen Plätzen verboten. Nun ist dieser Stil, der mit einer diatonischen Harmonika und einem flachen Eisenstab (Ferro), der mit einem Messer als Perkussion gerieben wird, äußerst populär. Die "Unidos de Calheta" werden diese und noch andere Musikstile der Kapverdischen Inseln präsentieren .

Die "Unidos de Calheta" fanden anlässlich eines Audio-Workshops zusammen, den der österreichische Toningenieur Jürgen Christoph Granser im März 2005 im Rahmen eines EZA-Projektes im Zentrum von Calheta abhielt. Seit mehr als drei Jahren bietet nun ein Stück für Stück erweitertes Tonstudio für lokale Musiker die Möglichkeit, ihre Lieder und Kompositionen selbst aufzunehmen und zu produzieren. Basis dieses Engagement ist der seit 20 Jahren wirkenden Verein "Städtepartnerschaft Calheta - Deutsch-Wagram", der in verschiedensten Bereichen mit kommunalen Einrichtungen kooperiert.

Besetzung
  • Joao Lucas Gomes Furtado (dr)
  • Marlene Gomez Vaz (voc, tanz)
  • Cesaltina Pereira Gomes (voc, tanz)
  • Joaquim Lopes Tavres (git)
  • Joana Lopes dos Santos (voc, tanz)
  • Angelo de Nascimento Gomes Lopes (bass)
  • Feleciano Mende Correia (voc, gaita)
  • Ivanilda Lopes Pereira (voc, batucadeira)
  • Salvador Lopes Da Cruz (keyboard)
  • Ivaldino Tavares Fernandes (voc, batucadeiro)

 

Die Musik

Die Formation "Unidos de Calheta & Batuca" hat sich in der Gegend um die kleine Ortschaft Calheta auf der Insel Santiago gebildet. Eine fünfköpfige Musik- und Gesangsgruppe hat sich mit vier "Batucadeiras" (Trommeln, Gesang, Tanz) zusammengeschlossen. Ein auch für die afro-karibische Musiktradition einzigartiger, traditionell kapverdianischer Stil stellt ihre musikalische Basis dar. Die schlagenden Rhythmen des Funana und des Batuca haben ihren Ursprung in der Kultur der Badyos, der entflohenen Sklaven auf der Insel Santiago.

Funana wird traditionell nur mit Ferrinho (Winkeleisen und Küchenmesser) und Gaita (Ziehharmonika) instrumentell begleitet. In die raschen Rhythmen werden alle Belange des Lebens, mittlerweile auch die der modernen kapverdianischen Jugend, musikalisch verpackt. Funana erinnert irgendwo an Cajun, doch ist er weit beschwingter, weit fröhlicher, auch wenn die Texte teils ätzende Gesellschaftskritik beinhalten. "Unidos de Calheta & Batuca" beherrschen diese traditionelle Musik, pur genauso wie aufgepeppt mit zusätzlichen Instrumenten. Funana ist jetzt Alltagsmusik auf Santiago, die nun endlich auch den Sprung nach Europa schafft. Noch vor nicht allzu langer Zeit durfte diese Musik allerdings in Cabo Verde nicht öffentlich gespielt werden, den Machthabern war die musikalisch dargebrachte Gesellschaftskritik ein Dorn im Auge.

Batuca entspringt ebenso der Kultur der Badyos. Traditionell ist es eine reine Frauenmusik, die jedes Mädchen auf Santiago von klein auf lernt. Im Kreise einiger impulsiv trommelnden Frauen werden Geschichten des Alltags, besonders des Frauenalltags in den Dörfern erzählt. Batuca ist Ausdruck eines matriarchalischen Weltbildes, das sich auch im Zuge der Versklavung bei den Kapverdianern etabliert hat. Einzigartig ist der Hüftschwung der Batucadeiras, unglaublich rasche Bewegungen aus der Hüfte zum treibenden Beat der Trommlerinnen. Aufreizend exotisch und auch erotisch mutet es uns an, für die Künstlerinnen ist es ihre gelebte Tradition. Batuca ist auch Symbol praktizierten Miteinanders der Generationen auf Santiago. Die jungen Mädchen sind stolz, von einer alten Meisterin in diese Kunst eingeführt zu werden. Oft treten beim Batuca drei oder gar vier Generationen von Künstlerinnen aus einer Familie gemeinsam auf.

Garantiert wird, dass kein Konzertbesucher bei diesen mitreißenden Rhythmen ruhig sitzen bleiben kann! Der Konzertsaal wird zum brodelnden Kessel der Emotionen, getrieben durch die eindringlichen Klänge einer einzigartigen Kultur!


Jahresbericht 2007

"Nos Ku Nhos" blickt auf ein erfolgreiches Gründungsjahr zurück!

Der Verein "Nos ku Nhos" (deutsch: "Wir mit Euch") entstand aus einer tiefen Freundschaft mit den Menschen der Republik Cabo Verde und insbesondere mit den Bewohnern der Insel Fogo. Nach einer langen Vorbereitungsphase wurden die Statuten und damit die Vereinsgründung am 23. Februar 2007 durch die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn genehmigt. Am 01. März 2007 erfolgte die offizielle Vereinsgründung durch neun Gründungsmitglieder auf der Konstituierenden Mitgliederversammlung. Als Vorstandsmitglieder wurden Klaus Zimmermann (Obmann), Gerda Frick (Stellvertreterin) und Georg Friebe (2. Stellvertreter) nominiert. Joaquim Mendes-Correia (Direktor im Finanzministerium) und Elias "Josezinho" Fernandes-Montrond wurden als Geschäftsführer in Cabo Verde bestellt.

Den Verein bekannt zu machen und gleichzeitig erste Sponsorgelder zu lukrieren, war das Ziel des Gründungsfestes am 19. April in der inatura. Zahlreiche Gäste interessierten sich für die Inselrepublik vor der afrikanischen Küste und für die Vereinsziele. Die Band Orpheus 2 sorgte nur kurzzeitig für den musikalischen Rahmen: Carlos Abreu, ein in Lindau "gestrandeter" Kapverdianer eroberte die Bühne und sorgte mit Gitarre und Djembé für kapverdianische Rhythmen.

Im Mai war die Sängerin Terezinha Araújo mit ihrer Band auf Europa-Tournee. Dank einem speziellen Angebot ihrer Agentur Malagueta Music konnte eines der Konzerte in Dornbirn stattfinden. Zuvor aber genoss der Vorstand am 08. Mai das Konzert in Sonthofen und traf dabei auch die letzten Vereinbarungen für den Auftritt in Dornbirn. Am 20. Mai herrschte in der inatura Topstimmung, denn zweihundert Besucher feierten begeistert beim Freundschaftskonzert von Terezinha Araújo. Sowohl die Musiker als auch ihr Manager waren sich einig: Dies war das beste Konzert der Mitteleuropa-Tournee 2007!

Anlässlich des Kapverdischen Nationalfeiertages lud der Honorarkonsul der Republik Cabo Verde in Österreich, Dipl.Ing. Wolfgang Meixner, am 06. Juli 2007 zu einem Empfang in Wien-Dornbach. Unter den zahlreichen Festgästen befand sich eine fünfköpfige Delegation von "Nos ku Nhos", die dort Kontakte zu andern österreichischen Unterstützungsinitiativen knüpfte.

Gerda Frick und Georg Friebe konnten jedoch nicht in Wien bleiben: In Dornbirn fand die Weltgymnaestrada statt, und "Nos ku Nhos" begleitete die kapverdische Gruppe "Mindelgina" nicht nur an den ersten beiden Abenden. Am 11. Juli trat "Mindelgina" für "Nos ku Nhos" auf der "Origano"-Bühne auf. Trotz zweifelhaften Wetters fanden mehr als 250 Besucher den Weg in das inatura-Areal. Damit ihnen nicht kalt wurde, heizte Carlos Abreu gleich zu Beginn mit einem Schlagzeugsolo kräftig ein. "Mindelgina"" zeigte ein buntes Programm aus Tänzen und rhythmischer Gymnastik. Die "Acrobatas da Pedra Rolada" begeisterten mit ihrer Akrobatik-Show. Nach der Vorführung blieb Carlos Abreu nicht lange allein auf der Bühne: Seine Landsleute unterstützen ihn mit Gesang und Gitarre, während Carlos an den Drums für den richtigen Rhythmus sorgte. Ein gelungener Abend, der den Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird! Am 14. Juli organisierten Gerda Frick und Georg Friebe für die Kapverdianer eine Bootsfahrt auf dem Bodensee. Am Tag darauf boten die Gymnastinnen und Akrobaten den Bewohnern des Altersheims Martinsbrunnen ihre Künste dar.

Zur selben Zeit war Klaus Zimmermann drei Wochen in Cabo Verde mit dem Ziel, die Musik der Inseln Fogo und Santiago zu dokumentieren. Begleitet wurde er von Tontechniker Robin Gillard, der ein mobiles Aufnahmestudio mitbrachte. Sie machten durchwegs Live-Aufnahmen bei Konzerten im Freien oder in kleinen Lokalen bei stark schwankendem Besuch. Dies blieb den lokalen Medien nicht verborgen. Auf Fogo gab Klaus Zimmermann ein Radiointerview auf Criolo. Eine schriftliche portugiesische Version erschien am 16. Juli 2007 auf der Website von "CV Telecom". Der Artikel berichtet über die Vereinsgründung, über die medizinischen Ziele von "Nos ku Nhos" sowie über die Musikaufnahmen.

Am 27. Juli war in Dornbirn nochmals Kapverdische Musik zu hören: Carlos Abreu spielte am "Bsundriga Markt" für "Nos ku Nhos".

Eine schwere Erkrankung von Obmann Klaus Zimmermann hat die Vereinsarbeit in der zweiten Jahreshälfte stark eingeschränkt. Nur in der Vorweihnachtszeit machte der Verein wieder auf sich aufmerksam: Durch den Verkauf von exquisiten, handgemalten Weihnachtskarten des Künstlers Jamata (recte: Josef Maximilian Auer) floss wieder etwas Geld in die Projektkassa.

Durch die Erkrankung von Klaus Zimmermann konnte eines der Projektziele leider nicht erreicht werden: Der Sanitätsposten in Cha das Caldeiras konnte nicht mit Jahreswechsel eröffnet werden. Dies soll möglichst bald nachgeholt werden.

Die Arbeit des gemeinnützigen Vereins "Nos ku Nhos" wäre unmöglich ohne Spender und Sponsoren. "Nos ku Nhos" dankt folgenden Firmen sowie allen privaten Spendern:

Autohaus Rohrer, Rankweil | BAWAG - P.S.K., Filiale Dornbirn | Bodensee-Schifffahrt | b.ton - Stefan Bernard, Tonstudio | Casa Monte Amarelu | Dusch Design - Hubert Hefel, Dornbirn | Ekkmann Sounds, Rankweil | Alois Florian - Holzindustriebedarf, Dornbirn | Foto Murer, Dornbirn | Friedrich Kaiser Ges.m.b.H. Süßwaren, Bregenz | Gigasport, Filiale Dornbirn, Stadtmarkt | Hatler Musig | Hecht-Druck, Hard | Hotel Krone, Dornbirn | inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn | inatura-Restaurant, Edi Sticharnig | Inbau, Klaus | Inhaus, Whirlpool, Bad, Dusche, Hohenems | Kaminöfen Beuchert, Dornbirn | Malagueta Music, Berlin | Moses Kost-Bar, Dornbirn | Musik Paul, Musikfachhandel, Götzis | Optik Sutter, Dornbirn | Orpheus 2, Rankweil | Präg - Uhren, Juwelen, Dornbirn | Rechtsanwalt Dr. Günther Hagen, Dornbirn | Restaurant Sinohaus, Dornbirn | Sanitätshaus Mayer, Dornbirn | Spiegel Parkett, Dornbirn | Stadt Dornbirn – Kultur | Stadtmarketing Dornbirn | Verein Globus - Reinhard Fetz, Höchst | Jo "Jamata" Auer, Freischaffender Künstler | Carlos Abreu - Musiker, Lindau | Sabine Kollmann


Musikaufnahmen auf Fogo und Santiago

Vereinsobmann Klaus Zimmermann reiste im Juli 2007 für drei Wochen nach Cabo Verde mit dem Ziel, die Musik der Inseln Fogo und Santiago zu dokumentieren und auf CD in Österreich bekannt zu machen. Begleitet wurde er von Tontechniker Robin Gillard, der ein mobiles Aufnahmestudio mitbrachte. Klaus und Robin machten durchwegs Live-Aufnahmen bei Konzerten im Freien oder in kleinen Lokalen bei stark schwankendem Besuch.

Zwei Wochen widmeten Klaus und Robin den Musikern der Insel Fogo. Die Aufnahmen entstanden fernab der grossen Ortschaften in dem kleinen Dorf Cha das Caldeiras. An der Schnittstelle zwischen den beiden Ortsteilen Portela und Bangaeíra liegt das Lokal von Ramiro Montrond. Jeder Vulkantourist kennt ihn, denn dort bietet sich die erste Gelegenheit, nach der Ersteigung des Pico de Fogo Flüssigkeit aufzutanken. Ramiro und seine Freunde sind begnadete Musiker, und sie spielen wann immer sie dazu Lust haben in wechselnder Besetzung. Ihre Musik auf Tonträger zu konservieren, war eines der Hauptanliegen von Klaus. Daneben sollen junge Künstler gefördert werden, die anders kaum Möglichkeiten haben, ausserhalb ihrer Heimat bekannt zu werden. Und nicht zuletzt hat unser Freund Timas, der Lehrer von Cha das Caldeiras, für "Nos ku Nhos" eine Vereinshymne komponiert, die ebenfalls bald auf CD erhältlich sein soll.

Die Aufnahmen erfolgten unter schwierigsten Bedingungen: In Cha das Caldeiras existiert kein öffentliches Stromnetz, und der Strom für die Musikaufnahmen musste mittels Benzinaggregat vor Ort erzeugt werden.

Auch in der dritten Woche in der Hauptstadt Praia bildete die Stromversorgung eines der Hauptprobleme. Das öffentliche Netz ist schwach und unbeständig, sodass Spannungsschwankungen abgepuffert werden mussten. Während auf Fogo die Musikstile Morna und Coladera vorherrschen, die stark portugiesisch geprägt sind, ist die Musik von Santiago afrikanischer.

In Praia stellten sich auch namhafte Künstler in den Dienst der guten Sache: To Alves etwa, der schon mit Cesaria Evora – der Grande Dame kapverdianischer Musik – gespielt hat und in den USA sehr bekannt ist, oder Bitori nha Bibinha, einer der anerkanntesten Vertreter des Funaná. Seine traditionelle Musik wird von zwei Instrumenten geprägt: Akkordeon ("Gaita") und Winkeleisen ("Ferrinho"). Da in der Kolonialzeit Trommeln verboten waren (aus Angst, durch sie könnten die Sklaven geheime Botschaften austauschen), mussten sich die Musiker anders behelfen. Mittels geriffeltem Winkeleisen und Messer wird nun der Rhythmus geschlagen. Trotz seines hohen Bekanntheitsgrades kann Bitori nha Bibinha – wie fast alle kapverdianischen Künstler – von der Musik allein nicht leben. Als Stadtgärtner in Praia ernährt er seine mehrköpfige Familie.

Ein weiterer Aufnahmetag galt den "Batucaderas raiz de Tarrafi". Diese Tanzgruppe aus Tarrafal entstand unter der Leitung von Fatima Costa als Sozialprojekt für junge, alleinstehende Frauen. Batuco ist ein typisch afrikanischer Tanz, der bei völliger Ruhe des Oberkörpers aus der Hüfte heraus getanzt wird. Auch er wird – neben Gesang – von einem improvisierten Schlaginstrument begleitet: Ein Kunststoffsack wird mit anderen Einkaufstaschen, Stoffresten und Kleidungsstücken prallvoll gestopft, zwischen die Schenkel gepresst und geschlagen.

Seinen Aufenthalt in Praia nutzte Klaus auch zu einem Treffen mit Terezinha Araújo, einer guten Freundin unseres Verein. Ihr Konzert in der inatura ist uns allen in guter Erinnerung, und sie freut sich schon auf ihren nächsten Auftritt in Dornbirn. Terezinha und ihre Musiker zeigten grossen Interesse an unserem Projekt, hilft es doch Cabo Verde und seine Kultur in Österreich etwas bekannter zu machen, und gleichzeitig die medizinische Versorgung in Cha das Caldeiras zu verbessern.

Denn der Erlös aus dem Verkauf der CDs soll dem Hauptprojekt von "Nos Ku Nhos" zugute kommen: der Wiedereröffnung des Sanitätspostens in Cha das Caldeiras. Daher verzichten die Musiker auf eine Gage für den Konzertmitschnitt. Sie alle stellten ihr Kunst ehrenamtlich zur Verfügung mit dem Ziel, damit ihren Landsleuten, ihren Freunden und Bekannten zu helfen. "Nos Ku Nhos" ist allen Musikern sowie allen, die diese Aufnahmen ermöglicht haben – allen voran Dona Ália vom "5al da Musica" – zu grossem Dank verpflichtet.

Um in einem Lokalaugenschein einen Voranschlag für die dringlichsten Sanierungsmassnahmen zu erstellen, stattete Klaus auch dem (zukünftigen) Sanitätsposten einen Besuch ab. Kontakte konnten zu einem portugiesischen Krankenpfleger geknüpft werden, der uns seine Unterstützung zugesagt hat. Auch die italienische Entwicklungshilfe, die schon seit längerem ausserhalb des medizinischen Bereichs in Cha das Caldeiras tätig ist, zeigt grosses Interesse an einer Zusammenarbeit.

Durch eine schwere Erkrankung von Klaus läuft die Vereinsarbeit derzeit nur sehr eingeschränkt. Den Sanitätsposten hoffen wir mit Jahreswechsel eröffnen zu können. Die Konzertmitschnitte werden von Ekkehard Breuß im Studio nachbearbeitet. Ist die Auswahl für die CDs getroffen, müssen die Urheberrechte der einzelnen Stücke geklärt werden, bevor die Tonträger in einer Kleinauflage produziert werden können.


Weltgymnaestrada und Origano-Festival Dornbirn

Als bekannt wurde, dass eine kapverdische Delegation zur Weltgymnaestrada in Dornbirn wohnen wird, war für "Nos ku Nhos" klar, als Anlaufstelle bei Problemen aller Art zur Verfügung zu stehen. Schon im Vorfeld versuchten wir, die Quartiergeber – die Hatler Musig und die Volksschule Mittelfeld – auf ihre Gäste vorzubereiten.

Während der Gymnaestrada begleiteten Gerda und Georg die Gruppe "Mindelgina" zwei Tage durch das abendliche Dornbirn und boten ihnen die Möglichkeit eines zusätzlichen Auftritts im Rahmen des "Origano-Festivals" im Dornbirner Stadtgarten bei der inatura.

Am Samstag, dem 07. Juli, galt es, den Gästen Dornbirn vorzustellen. Nach dem Abendessen brachten die Kapverdianer (gemeinsam mit der Gymnaestrada-Teilnehmern aus Südafrika) frischen Schwung in das Volksmusikfest, bevor Fussgängerzone und Marktplatz in Augenschein genommen wurden. Am Sonntag gingen die einzelnen Teilgruppen (Gymnastinnen, Tänzerinnen und Akrobaten) eigene Wege. Die "Acrobatas da Pedra Rolada" etwa trafen vor der Kirche auf eine lokale Breakdance-Gruppe, der sie spontan einen freundschaftlichen "Wettkampf" lieferten – und das Interesse des Medienhaus-Fotografen und des ORF-Kamerateams weckten.

Obwohl kurzfristig eingeschoben und trotz zweifelhaften Wetters fanden am 11. Juli etwa 300 Besucher den Weg in das inatura-Areal. Damit ihnen nicht kalt wurde, heizte Carlos Abreu gleich zu Beginn mit einem Schlagzeugsolo kräftig ein. "Mindelgina" zeigte ein buntes Programm aus Tänzen und rhythmischer Gymnastik. Die "Acrobatas da Pedra Rolada" begeisterten mit ihrer Akrobatik-Show. Nach der Vorführung blieb Carlos Abreu nicht lange allein auf der Bühne: Seine Landsleute – allen voran Juvenal Santos Delgado (genannt Pedras) – unterstützen ihn mit Gesang und Gitarre, während Carlos an den Drums für den richtigen Rhythmus sorgte. Ein gelungener Abend, der den Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Am Donnerstag, dem 12. Juli, revanchierte sich die kapverdische Gymnaestrada-Delegation für die gastfreundliche Aufnahme. Aus ihrer Heimat hatten sie gestampften Mais mitgebracht, um für Gastgeber und Begleiter ihr Nationalgericht, eine Cachupa zu kochen (ein Eintopf ähnlich einer Gestensuppe, wobei statt der Gerste Mais die Hauptzutat ist). Am Abend ging es in die Rappenlochschlucht, die wohl nicht allen der Wandergesellinnen ganz geheuer war, aber auf alle einen gewaltigen Eindruck machte!

Am Freitag, dem 14. Juli, stand eine Bootsfahrt auf dem Bodensee auf dem Programm. Auch hier war die Gitarre mit dabei, und Limonadeflasche und Löffel wurden zum Schlagzeug. Die Live-Musik war auch für das Team des Ausflugsschiffes eine willkommene Abwechslung!

Am Samstag, dem 15 Juli, boten Gymnastinnen und Akrobaten den Bewohnern des Altersheims Martinsbrunnen ihre Künste dar und erhielten noch einmal großen Applaus für ihr Können und anschließend noch einen kleinen Imbiss für ihren Auftritt.

 

"Nos ku Nhos" bedankt sich beim Stadtmarketing und der Kulturabteilung der Stadt Dornbirn für die Möglichkeit, die Origano-Bühne zu nutzen, und bei der Hatler Musig für die unbürokratische Ausleihe des Drumsets. Für den richtigen Sound sorgte das Team von Thomas Hagen. Ein herzliches Dankeschön allen Spendern, die den Künstlern zu einer bescheidenen Gage verholfen haben – diese wurde allerdings nicht unter den Aktiven aufgeteilt, sondern die Gruppe beschloss, das Geld Amélia zu geben, die ein gesundheitliches Problem hat und dieses im Anschluss an die Gymnaestrada abklären und behandeln lassen muss! Eine Geste der unglaublichen Hilfsbereitschaft der Armen für die noch Ärmeren!

Die Bodensee-Rundfahrt wurde durch eine großzügige Preisreduktion durch die Bodensee-Schifffahrt möglich. Ein herzlicher Dank auch an Vorarlberg Lines!


Terezinha Araújo in Dornbirn

Freundschaftskonzert für "Nos ku Nhos" (20.05.2007)

Ein ruhiger, gefühlsbetonter Vortrag mit enorm viel Kraft beschert der Sängerin Terezinha Araújo Millionen von Fans auf der ganzen Welt - so auch in Dornbirn. Ihre Texte beschreiben das Leben der Kapverdianer in unterschiedlichsten Aspekten: Sklaverei, Befreiungskrieg von den Besatzern werden genauso thematisiert wie aktuelle Themen: Armut, Dürre, Hungersnöte, Probleme der Landwirtschaft, der Überfischung, Verlust des Glaubens, die Würde der Frauen und vieles mehr. Für die Sängerin sind Liebe, Freundschaft und Freude die geeigneten Mittel um Streit und Kriege zu verhindern.

Terezinha wird von hervorragenden Musiker unterstützt: Ein Architekt (Ulisses Portugúes, Piano), ein Techniker bei der Kapverdianischen Telecom (Elisío Faria, Perkussion), ein Beamter (Joaquim Bettencourt, Gitarre und Cavaquinho) und ein Monteur (Americo Lima, Gitarre). Sie alle arbeiten in ihrem Beruf in Ihrer Heimat und verwenden ausschließlich ihre Freizeit für ihre Musik. Derart sind Terezinha und ihre Musiker absolut authentische Repräsentanten ihrer Kultur, und das Publikum spürt dies!

Die Künstler waren von der inatura begeistert. Sie lobten nicht nur das Ambiente sondern auch die hervorragende Klangqualität des inatura-Foyers. Nach dem Konzert traf man sich im Dornbirner Haubenrestaurant Sinohaus, wo Jin und Fong Loh die Gäste fürstlich verwöhnten. Terezinha Araújo und Band genossen den feierlichen Ausklang ihrer erfolgreichen Europatournee!

Landesrat Manfred Rein und Gattin zeigten sich begeistert von den euro-afrikanischen Rhythmen und der brillanten Stimme der Sängerin. Das Einladungskärtchen, ein Unikat von Jamata, der auch den Entwurf des Vereinslogos zeichnete, hatte sie zum Konzertbesuch bewegt. Der Politiker hatte aber auch ein offenes Ohr für die Probleme der Kapverdianischen Bevölkerung und die Notwendigkeit, diese Menschen humanitär zu unterstützen.

Roland Poiger (ehemals ORF) gratulierte den Veranstaltern zu diesem Konzert mit einer Sängerin der Weltspitzenklasse. Heinz Fischer (VLR Finanz und Mitglied des Museumsausschusses) war sich mit Poiger einig, dass dieses Konzert eine großartige Bereicherung für die inatura darstellt.

Der in Lindau (D) wohnhafte kapverdianische Musiker Carlos Abreu, persönlicher Freund einiger Bandmitglieder, und die Dornbirner Ärztin Dr. Christine Fuchs ließen sich zu einem lebhaften Tanz hinreissen. An Künstlerkollegen wurden neben dem Kunstmaler Jamata auch Bildhauer Herbert Schedler, Kunsttöpfer Thomas Bohle und Töpferin Sabine Frick gesehen.

Auch Rudolf Pfeiffer (Stadtapotheke Dornbirn), selbst ein begnadeter Gitarrist, genoss sie Musik ebenso wie der Fischereiexperte Alban Lunardon (Landesfischereizentrum Hard). Von der Vorarlberger Landesregierung waren weiters Barbara Harder (Naturschutzsachverständige BH Feldkirch), Gudrun Hämmerle (Naturschutzabteilung) und Wetterkundler Richard Werner (Umweltinstitut) anwesend. Extra aus Tirol angereist kamen Paul und Greta Broz (stc - sport & travel consult, Götzens), aus Liechtenstein Rudi Staub (RENAT AG) mit Gattin. Auch etliche Gäste aus Deutschland und der Schweiz zeigten sich begeistert.

 

Sponsoren wie Moses (Moses Kost-Bar, Dornbirn) mit Gattin Michaele und Hund Lucky, Alfred Florian (Holzindustriebedarf Florian, Dornbirn) und Gattin, Optiker Peter Sutter (Dornbirn) und Peter Elsner (PEEE - electronic equipment, Muntlix), Günter Frick (Inbau, Klaus) waren vom Naturmuseum in einer ehemaligen Stahlgussfabrik als Konzertarena mit einzigartigartigem Flair und wunderbarem Klang überwältigt.
Zu besonderem Dank sind wir Sabine Rhomberg (Hotel Krone, Dornbirn) und ihrer Familie verpflichtet! Ohne ihr großzügiges Sponsoring wäre die Durchführung der Veranstaltung fraglich gewesen.