Bitori – Legend of Funaná : 7. Oktober 2016

Location: Kulturwerkstatt Kammgearn - Hard / AT
Date and Time: Freitag, 7. Oktober 2016 – 20:30 Uhr

Bitori – die lebende Legende des Funaná, der fetzig-ekstatischen Tanzmusik der Insel Santiago (Kapverde). Der Meister des diatonischen Akkordeons ist mit diesem – von den portugiesischen Kolonialherren lange Zeit verbotenen – Musikstil groß geworden. Sein Begleiter, der charismatische Sänger Chando Graciosa gilt als bester Funaná-Interpret aller Zeiten.

 

  • Bitori (Bitori nha Bibinha) – Akkordeon
  • Chando Graciosa – Gesang, Ferrinho
  • Danilo Tavares – Bass
  • Miroca Paris – Percussion, Vocals
  • Toy Paris – Schlagzeug

 

Biografie

In den frühen 50er Jahren verließ Bitori (Vitor Tavares) seine Heimat in Richtung Sao Tomé & Principe, besessen von dem Wunsch, später mit einem Akkordeon nach Kapverde zurückkehren zu können. Zwei Jahre musste der junge Musiker hart arbeiten, bis er genügend Geld gespart hatte, um sich das begehrte Instrument kaufen zu können. Ein kleines Akkordeon war Bitori´s wertvollster Besitz bei seiner Rückkehr auf die Insel Santiago.

Als Autodidakt entwickelte er rasch seinen eigenen Stil und entfachte damit einen Feuersturm, der nicht nur die ältere Generation mitriss. Er wurde zu unzähligen Festen in der Hauptstadt Praia und deren Umgebung eingeladen, um zum Tanz aufzuspielen. Doch nicht jeder mochte den archaischen, von der Ziehharmonika geprägten Klang des Funaná. Von den portugiesischen Kolonialherren wurde diese Musik verboten, sie galt als wild, ungezügelt und kritisch. Erst nach der Unabhängigkeit Kapverdes 1975 begann sich der Funaná zu verbreiten. Doch bis in die späten 90er Jahre gab es keinerlei Tonaufnahmen des traditionellen Funaná.

Ein junger Sänger aus Tarrafal, Chando Graciosa, fühlte sich magisch angezogen von Bitoris Talent, von seinem kraftvollen, leidenschaftlichen Harmonikaspiel und seinen Texten, die die raue Realität der Arbeiterklasse widerspiegelten. Chando war es, der Bitori überredete, ihre herausragenden Talente zu bündeln und gemeinsam aufzutreten. Sie schafften es erstmals, den Funaná weit über die Grenzen seiner ruralen Wurzeln zu verbreiten. Auf ihren Touren brachten sie ihn auf die anderen Inseln und auch zu den in Übersee lebenden Landsleuten.
Während Bitori später in Kapverde blieb, ließ sich Chando in Rotterdam nieder, um sich dort eine musikalische Zukunft aufzubauen. Aber er gelobte, den Meister eines Tages nach Holland zu holen, um eine CD mit ihm zu produzieren.

Im Jahr 1997 war die Zeit gekommen, die von Bitori jahrelang weiterentwickelte Musik unsterblich zu machen. Begleitet von einer wuchtigen Rhythmusformation, gebildet vom Schlagzeuger Grace Evora und dem Bassisten Danilo Tavares, wurde das Album "Bitori nha Bibinha" aufgenommen, ein Meisterstück, das bis heute unumstritten als bestes Funaná-Album aller Zeiten gilt. Diese Aufnahmen katapultierten Chando Graciosa zum Star, damit wurde er zum gefragtesten Funaná-Interpreten seiner Heimat.

Der Erfolg des "neuen" Funaná in Kapverde war phänomenal, in kürzester Zeit eroberte er alle Bevölkerungsschichten und war auch in urbanen Tanzclubs plötzlich ganz chic. Bitoris Musik wurde zum Klassiker, den wirklich jeder im Land kannte und liebte. Doch sein Erfolg blieb begrenzt auf die Inselbewohner die in der Diaspora lebenden Kapverdianer – bis jetzt!
Das Plattenlabel "Analog Africa" produzierte im Jahr 2016 eine Neuauflage der legendären Aufnahmen, die im Juli 2016 in Holland Premiere hatte. Gleichzeitig vereinigten sich die Originalmusiker dieser Aufnahmen erneut um Bitori und Chando, um gemeinsam eine internationale Tournee zu bestreiten.

Dem Vorarlberger Verein "Nos ku Nhos" ist es zu verdanken, dass diese herausragenden Künstler im Oktober 2016 auch für ein Konzert nach Österreich – in die Kammgarn nach Hard - kommen.


Jahresbericht 2015

Ende 2014 war er ausgebrochen, in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres kam der Vulkan langsam zur Ruhe. Normale Zustände kehrten dadurch auf Fogo dennoch nicht zurück. Die Evakuierten blieben notgedrungen in den Ersatzquartieren, die beim Vulkanausbruch 1995 gebaut worden und seither dem Verfall preisgegeben waren. Von den Hilfslieferungen aus aller Welt kam nur ein kleiner Teil bei den wirklich Bedürftigen an. Die Versprechen der Politik erwiesen sich als Seifenblasen. Damit war auch Nos ku Nhos zum Warten gezwungen. Bürokratische Hindernisse und Korruption hätten jede Hilfslieferung zu einer unnötigen Geldverschwendung gemacht.

Umso umfangreicher waren die Aktivitäten von Nos ku Nhos in Österreich. Basierend auf Filmaufnahmen und einem Grundkonzept von Klaus gestaltete Simon Egle – unterstützt von Ekkehard Breuss – einen Film über den Vulkan und den untergegangenen Ort Cha das Caldeiras. Drei Versionen sind über die Vereinswebsite und auf YouTube abrufbar. Als Sprecher für den deutschen Text sprang Georg kurzfristig ein. Die englische Übersetzung stammt von Andrea Pellette, gesprochen wird der Text von John Gillard. Zu dieser englischen Version verfasste Gerda mit Unterstützung von Fernanda Backer portugiesische Untertitel. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle herzlichst gedankt. Im Ländle wurde der Film auf den Konzerten in der Kulturwerkstatt Kammgarn in Hard gezeigt. In Cabo Verde wurde er am »Festival Internacional de Cinema - Plateau« in Praia erfolgreich vorgestellt.

Die Filmproduktion war keinesfalls Selbstzweck. Nos ku Nhos machte mit ihm auf die Lage der Betroffenen aufmerksam. Mit der Präsentation in Vorarlberg waren Spendenaufrufe verbunden – sobald sich die Situation in Cabo Verde wieder beruhigt und normalisiert hat, wird Nos ku Nhos prüfen, in welcher Form den Bewohnern von Chã das Caldeiras am effizientesten geholfen werden kann. Daher ergingen – mit Unterstützung durch Honorarkonsul Dipl.-Ing. Wolfgang Meixner – mehrere weitere Spendenaufrufe an Freunde der Kapverden in ganz Österreich. Wir danken allen Spendern und garantieren, dass die Gelder zu gegebenem Zeitpunkt sozialen Projekten auf Fogo zugutekommen werden.

Drei Konzert-Ereignisse unter dem Titel »Volcanic Fusion« in Vorarlberg sollten ebenfalls auf die Situation nach dem Vulkanausbruch aufmerksam machen und gleichzeitig zum Kulturaustausch beitragen. An zwei Abenden traten daher auch Künstler aus Vorarlberg auf, die für den guten Zweck auf eine Gage verzichteten. Auch die Musiker aus Cabo Verde traten gratis auf, lediglich ihre Begleitmusiker erhielten eine (vergleichsweise bescheidene) Gage.

»Bartlis im Quintett meet Bino Barros & Band« hieß es am 08.05.2015 in der Kulturwerkstatt Kammgarn Hard. Tags darauf waren Bino Barros und seine Begleitmusiker im Dorfsaal Übersaxen zu hören. Bino Barros nutzte die Gelegenheit, seinen alten Freund Carlos Abreu (der in Lindau lebt) zu treffen. Die »Fusion« fand dann privat im Garten von Klaus statt, wo sich alle Musiker noch einmal trafen – nicht zuletzt, um die Möglichkeit für weitere Auftritte und Projekte in Vorarlberg zu erkunden.

»Stefan Schlenker meets Dulce Sequeira & Meka« war des Motto des zweiten Konzerts am 13.06.2015 in der Kulturwerkstatt Kammgarn. Mit von der Partie war Camilo Montrond Fontes, der für eine CD-Aufnahme ins Ländle gekommen war. Da er für seine Musik einen zweiten Gitarristen benötigte, fanden Konzert und Musikaufnahme in etwa zeitgleich statt. Beim Zusatz-Open-Air im Bad Laterns traten Dulce, Meka und Camilo dann gemeinsam auf. Und bei einem Ausflug in den Nenzinger Himmel griff Camilo spontan noch einmal zur Gitarre. Dulce Sequeira hingegen bevorzugte ein »lockeres Einsingen« in Gabriels Cucina – sehr zur Freude der Gäste!

»Funaná meets Gospel« hieß es am 10.10.2015, als Chando Graciosa & Band in der inatura in Dornbirn auftraten – nach Meinung vieler das interessanteste der drei Konzertereignisse.

Wie schon erwähnt, war Camilo Montrond Fontes mit Unterstützung durch Nos ku Nhos nach Vorarlberg gekommen, um hier in der Klangfabrik von Ekkehard Breuss eine CD aufzunehmen. Meka Lima unterstützte ihn dabei, und Dulce Sequeira sollte ein oder zwei Lieder für einen geplanten Sampler singen. Doch Ekkehard Breuss war von ihrer Stimme derart beeindruckt, dass er ihr die Produktion einer ganzen, eigenen CD ermöglichte – er hat dafür auf sein Honorar verzichtet. Beide CDs – die Grafik lag in den bewährten Händen von Simon Egle – gingen Ende 2015 ins Presswerk und wurden Anfang 2016 ausgeliefert. Sie sind via Nos ku Nhos erhältlich.

Weil es derzeit unmöglich ist, Hilfslieferungen nach Cabo Verde zu senden, stapelten sich in Vorarlberg die Sachspenden, in erster Linie Kleidung und Schuhe. Damit diese in den externen Lagerräumen nicht verderben, entschloss sich Nos ku Nhos, diese den Flüchtlingen aus dem Nahen Osten zugutekommen zu lassen. 192 Bananenschachten wurden als »Willkommenspakete« per Post dem Arbeiter-Samariterbund übergeben.

Am 06. Juli 2015, einen Tag nach dem Nationalfeiertag der Republik Cabo Verde, besuchte eine Vereinsdelegation den alljährlichen Empfang von Honorarkonsul Dipl.-Ing. Wolfgang Meixner, der dieses Jahr im Zeichen von »40 Jahre Unabhängigkeit« stand.

Gegen Jahresende luden die Vorarlberger Landesregierung und das Klimabündnis Vorarlberg zur Begegnung »Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft« zum Europäischen Jahr für Entwicklung. Nos ku Nhos nutzte die Gelegenheit, mit einer Poster-Präsentation den Verein in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Im Rahmen dieser Veranstaltung bekräftigte Gerhard Hagen vom Amt der Vorarlberger Landesregierung, Nos ku Nhos weiterhin zu unterstützen – ein Angebot, das er bereits zu Jahresanfang angesichts des Vulkanausbruchs von sich aus unterbreitet hatte.

Auf der Jahreshauptversammlung am 28.04.2015 wurde der Mitgliedsbeitrag auf € 40,- angehoben.

 

Zum Schluss gilt es Dank zu sagen

Nos ku Nhos dankt

  • Honorarkonsul Dipl.-Ing. Wolfgang Meixner – durch seinen Einsatz erreicht der Spendenaufruf Freunde von Cabo Verde in ganz Österreich
  • Allen (teilweise sehr grosszügigen) Spendern, sowie den Städtepartnerschaften Deutsch Wagram (NÖ) – Calheta und Leibnitz (Steiermark) – Pedra Badejo für ihre Unterstützung
  • Klangfabrik Ekkehard Breuss, Rankweil
  • Bildwerkstatt Simon Egle, Rankweil
  • Den Musikern aus Vorarlberg:
    Bartlis (Harry Scheffknecht | Herbert Mayer | Simone Humpeler | Kurt Nachbaur | Robert Rader)
    Stefan Schlenker
  • Den Musikern aus Cabo Verde:
    Bino Barros & Band (Danilo Pinheiro | Akan Chelab | Marcelo Montenegro)
    Dulce Sequeira & Americo »Meka« Lima
    Camilo Montrond Fontes (& Floriane Chouraqui)
    Chando Graciosa & Band (Paulo Bouwman | Carlos Matos | Walter Matos | Francelino Guilherme)
  • Der Kulturwerkstatt Kammgarn Hard mit Team
  • Den Tontechnikern: Quadro Ernst | Thomas Dorner - DITHAN EVENT
  • Der Gemeinde Übersaxen samt MitarbeiterInnen und Musikverein
  • Susi und Ewald Plangger vom Bad Laterns
  • Gabriel Venturiello – Gabriels Cucina Dornbirn
  • Andrea Pellette, John Gillard und Fernanda Backer für ihre Hilfe bei den Texten zum Film
  • Guenny K. Pires für seine Kontakte zum »Festival Internacional de Cinema - Plateau« in Praia
  • allen Helfern bei den Konzerten, speziell Bernadete & Reinhard Fetz sowie Marie-Luise Michel

 

Nos ku Nhos trauert um Berta Finkel

Sie hat uns am 07.06.2015 für immer verlassen.


Hiob – Botschaft des Feuers

Der Film von "Nos ku Nhos" über die Ortschaft Chã das Caldeiras und den Vulkanausbruch auf Fogo wird fast genau ein Jahr nach dem Naturereignis auf einem Internationalen Filmfestival in Praia gezeigt.

Das Internationale Film-Festival »Plateau« findet zwischen 19. und 28. November an verschiedenen Schauplätzen in der historischen Altstadt der kapverdischen Hauptstadt Praia statt. Filme über Cabo Verde - von Kurzfilmen bis zu langen Dokumentationen - von einheimischen und ausländischen Produzenten stehen im Mittelpunkt dieses Events - und "Nos ku Nhos" ist mit dem Film »Hiob - Botschaft des Feuers« mit dabei!

 

Hiob – Botschaft des Feuers

Dokumentation von Simon Egle und Klaus Zimmermann
Dauer: 11 Minuten
© Nos ku Nhos 2015 / Austria (Europa)

Chá das Caldeiras (Ilha do Fogo, Cabo Verde) ist ein malerischer Ort in einem eingestürzten Vulkankrater. Seine Bewohner leben von der Landwirtschaft, dem Weinbau und dem langsam anwachsenden Tourismus. Ihr Glaube und ihre Musik sind ihre ständigen Begleiter. Im November 2014 bricht der Vulkan Pico de Fogo aus und verschüttet die Dörfer und einen großen Teil ihrer landwirtschaftlichen Flächen. Die Menschen werden evakuiert und in Notunterkünften einquartiert. Sie leben noch heute dort.
Der österreichische Verein "Nos ku Nhos" unterstützt den abgelegenen Ort in medizinischen Belangen. Die Gründer von "Nos ku Nhos" halfen während des Vulkanausbruchs bei der Evakuierung. Sie wurden von den Bewohnern gebeten, ihre Eindrücke über die Katastrophe zu dokumentieren und nach Europa zu tragen.
Der Film zeigt viele Facetten einer intakten Dorfgemeinschaft. Diese wird durch den Vulkan völlig aus ihren Fugen gerissen. Die Bewohner fragen nach dem Hintergrund des Geschehens: Ist es nur eine Naturkatastrophe, wurden sie auf eine Probe gestellt, oder ist es gar eine Strafe Gottes?

 

 

 

Jó – Mensagem do Lumé

Documentacão de Simon Egle e Klaus Zimmermann
De: 11 Minutos
© Nos ku Nhos 2015 / Austria (Europa)

Chã das Caldeiras (Ilha do Fogo, Cabo Verde) é um sítio Pitoresco situado numa Cratera vulcanica desabada. Os habitantes vivem da agricultura e vinicultura do turismo que se desenvolve lentamente. A sua Fè e sua musica são companheiras permanentes enraizadas nos seus coracões.
A associação Austriaca „ Nos ku Nhos“ apioa no campo da medicina sanitária nos aspectos sociais e socio-culturais. Em 2011 foi inaugurado o moderno Posto Sanitário, a associação também financiou o estudo de uma jovem enfermeira diplomada. Em Novembro 2014 explodio o Vulcão do Pico do Fogo a sua violencia, lava e cinzas destruiram as aldeias, parte dos terrenos agriculas cultivados pelos habitantes .
As pessoas foram evacuadas e vivem hoje em alojamentos provisórios nas aldeias próximas. Os fundadores da Associação Austriaca "Nos ku Nhos" estiveram presentes em Chã das Caldeiras quando da explosão do Vulcão e ajudaram a evacuar as pessoas.
Os habitantes pediram aos fundadores da associacäo "Nos ku Nhos" para fazerem uma documentação sobre a catastrofe e transportaren as suas impressões para a Europa. O filme mostra as diversas facetas da comunidade de uma aldeia intacta a qual ficou totalmente destruida atravéz do Vulcäo.
As pessoas fazem perguntas sobre a causa (origem) dos horriveis acontecimentos. Será sómente uma catastrofe da natureza? Será um castigo de Deus? O Filme tem também o objectivo de motivar o povo envolvido na catastrofe a continuar a lutar, não perder a esperança, dar-lhes força e acreditar na vida com Fé, e que a mudança pode ser uma chance para recomeçar de novo.


Volcanic Fusion #3 : 10. Oktober 2015

Funaná meets Gospel
Chando Graciosa & Band

Location: Dornbirn - inatura
Date and Time: Samstag 10. Oktober 2015 – 20:00 Uhr

 

Chando Graciosa

 

Der kapverdische Sänger Chando Graciosa ist der Großmeister des Funaná. Gemeinsam mit dem Akkordeonisten Bitori nha Bibinha hat er das wohl berühmteste Funaná-Album aller Zeiten aufgenommen. Der traditionelle Musikstil der Insel Santiago ist feurige Musik zum Tanzen, die Texte machen Stimmung, auch wenn sie sehr sozialkritisch sein können.

Seit einigen Jahren avancierte Chando Graciosa mit seiner kräftigen Stimme auch zum Meister des Gospel, seiner kapverdischen Art von Spirituals. Der Sänger beschreibt sich selbst in diesen Liedern, seine Höhen und Tiefen – eben seinen spirituellen Weg zu Gott.

Bei seinem ersten Auftritt in Österreich präsentiert Chando Graciosa beide Welten, die unbeschwerte aber raue Wirklichkeit des Funaná und die optimistische spirituelle Vision des Gospel. Begleitet wird er von vier virtuosen Musikern, die weit über die kapverdianische Welt hinaus bekannt sind.

Der Erlös des Konzertes kommt den Opfern des Vulkanausbruchs auf Fogo (CV) im Herbst 2014 zugute.

  • Gesang: Chando Graciosa
  • Gitarre: Paulo Bouwman
  • Piano: Carlos Matos
  • Drums: Walter Matos
  • Bass: Francelino Guilherme

 

Sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Eintrittskarten unter nos-ku-nhos@hotmail.com


Volcanic Fusion #2 - 13.06.2015

Volcanic Fusion

Kapverdische und österreichische Künstler gestalten gemeinsam einzigartige Shows. Die Musiker haben sich spontan zusammengefunden, um den Opfern des Vulkanausbruchs auf Fogo (CV) im November 2014 zu helfen. Die Künstler hoffen auf Ihre großzügige Spende! Organisator ist der Dornbirner Verein "Nos ku Nhos" (dt. "Wir mit Euch") in Kooperation mit der Kulturwerkstatt Kammgarn.

 

Volcanic Motion in Laterns #1
12.06.2015

Dulce Sequeira & Meka meet Camilo Montrond

 

Location: Ghf. Bad Laterns in Laterns
Date and Time: Freitag 12.Juni 2015 – 19:00 Uhr
Eintritt: 15.- €

Musikalisches Inselhüpfen

Die kapverdische Sängerin Dulce Sequeira und der Gitarrist Meka Lima stammen aus Sao Vicente und leben in der Hauptstadt Praia auf Santiago. Ihre Mornas, Coladeiras und Sambas sind von den Traditionen beider Inseln geprägt, in ihrer Heimat sind ihre Auftritte mittlerweile sehr gefragt.
Der Liedermacher, Sänger und Gitarrist Camilo Montrond ist in Chã das Caldeiras auf der Insel Fogo aufgewachsen. Er besingt die Ängste und Nöte der Dorfbewohner ebenso wie fröhliche Liebesgeschichten und Dorfklatsch. Mit seiner einzigartigen Kopfstimme zaubert er eine besondere Note in seine mitreißende Musik.
Bei Schönwetter findet das musikalische Inselhüpfen im Freien statt!
Der Erlös des Konzertes kommt den Opfern des Vulkanausbruchs auf Fogo (CV) im Herbst 2014 zugute.

 

Auf seiner ersten CD (vor Ort aufgenommen, produziert von Nos ku Nhos in Österreich) wird Camilo Montrond von seinem Onkel Zé de Frate mit Gitarre und Stimme begleitet. Im Juni 2015 nimmt der Liedermacher eine zweite CD in Österreich auf. Seine Liedtexte sind kritischer geworden, sein Gitarrenspiel höchst professionell. Er vermag so auch Zuhörer in den Bann ziehen, die seine Sprache – das kapverdische Kriol – nicht verstehen. Am 2. Dezember 2014 wurde Camilos Haus und Teile seiner Landwirtschaftsfläche vom Vulkan verschüttet. Die Situation der ehemaligen Dorfbewohner in den Auffanglagern ist nach wie vor triste. Camilo versucht dem zu entkommen, in dem er diese neue CD produziert, um mit seiner Musik etwas Geld verdienen zu können. Der Verein Nos ku Nhos unterstützt diese Vorhaben des unbändigen Talents.

 

Volcanic Fusion #2
13.06.2015

Stefan Schlenker meets Dulce Sequeira & Meka 

Location: Kulturverein Kammgarn, Hard
Date and Time: Samstag, 13. Juni 2015 - 20:30 Uhr
Eintritt: 20.- €

Schiefgang trifft Tiefgang
Kabarettist Stefan Schlenker versucht sich am Klavier und singt unliederstehliche Lieder. Gepflegte Unterhaltung mit Schiefgang ist garantiert. In seinem neuen Programm geht der Liedhaber des gewitzten Wortspiels existentiellen Fragen auf den Grund.
Sängerin Dulce Sequeira interpretiert mit faszinierender Stimme kapverdische Mornas, Sambas und Coladeiras voller Lebensfreude, Sehnsucht und Tiefgang. Gitarrist Meka Lima vollendet den Klang mit lauten und leisen Tönen.
Was die vielseitigen Talente Stefan und Dulce verbindet, werden Sie am Konzert erfahren.
Der Erlös des Konzertes kommt den Opfern des Vulkanausbruchs auf Fogo (CV) im Herbst 2014 zugute.

 

 

Sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Eintrittskarten unter nos-ku-nhos@hotmail.com


Volcanic Fusion #1 - 08.05.2015

Volcanic Fusion

Kapverdische und österreichische Künstler gestalten gemeinsam einzigartige Shows. Die Musiker haben sich spontan zusammengefunden, um den Opfern des Vulkanausbruchs auf Fogo (CV) im November 2014 zu helfen. Die Künstler hoffen auf Ihre großzügige Spende! Organisator ist der Dornbirner Verein "Nos ku Nhos" (dt. "Wir mit Euch") in Kooperation mit der Kulturwerkstatt Kammgarn.

 

 

Volcanic Fusion #1
08.05.2015

Bartlis im Quintett meet Bino Barros & Band

Location: Kulturverein Kammgarn, Hard
Date and Time: Freitag, 8. Mai 2015 - 20:30 Uhr
Eintritt: 20.- €

Bino Barros & Band

Location: Dorfsaal Übersaxen
Date and Time: Freitag, 9. Mai 2015 - 20:00 Uhr
Eintritt: 15.- €

 

Bino Barros wurde 1975 auf der Insel Santiago geboren. In der Bar seiner Mutter kam er früh mit traditioneller Musik in Kontakt. Diese urtümliche Musik war von den portugiesischen Kolonialherren wegen ihrer kritischen Texte verboten worden, und später wurde sie von der Elite zu Unrecht als primitive Bauernmusik diskriminiert. Erst im 20. Jahrhundert erlangten Funaná, Batuku und Tabanka wieder Anerkennung. Diese Musikstile finden sich in Binos Kompositionen wieder. Bino begann seine musikalische Laufbahn im Alter von 13 Jahren. Seither spielte er mit verschiedenen Bands, sowohl in Afrika als auch in Europa. 2010 und 2011 gewann er den kapverdischen Music Award, 2015 kam er in die Endausscheidung. 2012 wurde er zum offiziellen Repräsentanten der Afrikanischen Musik in Catalunya (Spanien) ernannt.

 


Jahresbericht 2014

Das Jahr 2014 endete mit einem Ereignis, das niemand in dieser Form vorhergesehen hatte. Nos ku Nhos stand im Bann des Vulkanausbruchs, der die beiden Orte Portela und Bangaeira (die Kernsiedlungen von Chã das Caldeiras) auf Fogo fast vollständig von den Landkarten gelöscht hat – und mit ihnen den Sanitätsposten und die Pension Casa Monte Amarelo. Doch davon später. Beginnen wir diesen Jahresbericht mit Erfreulicherem.

Mitte Mai startete die kapverdische Sängerin Neuza ihre Europa-Tournee in Vorarlberg. Eine Woche wohnten sie und die Band um Schlagzeuger Markus Leukel im Ferienhaus eines unserer Sponsoren. Dort in Übersaxen bereiten sich die Musiker auf die kommenden Konzerte vor – unter ihnen niemand geringerer als Toy Vieira, Gründungsmitglied der Band und langjähriger Pianist von Cesaria Evora. Die Tournee startete am 15. Mai inoffiziell in Übersaxen mit einem Freundschafts-Konzert speziell für Nos ku Nhos. Der Gemeinde Übersaxen sei an dieser Stelle für ihre Unterstützung herzlich gedankt. Am Tag danach genoss die Band im „Rankweiler Hof“ die wohl besten Käsknöpfle im Ländle, und erfreute im Gegenzug die Gäste mit einigen Songs. Eine weitere Einladung führte die Musiker ins „Schäfle“ in Altenstadt. Das Konzert in der Kulturwerkstatt Kammgarn in Hard am 17. Mai war dann der offizielle Auftakt zur Tour.

Aufgrund privater Verpflichtungen von Klaus und Gerda sollte dies die einzige größere Vereinsaktivität in Vorarlberg bleiben, und auch ihr Kapverde-Aufenthalt im November und Dezember 2014 war in erster Linie als Erholungsurlaub geplant. Gerade in Praia angekommen, trafen sie Rosandro Monteiro, Präsident der Associação dos Agricultores de Chã das Caldeiras (Agrargemeinschaft), der sie zu einer Wein- und Kulturmesse am kommenden Tag in Praia einlud. Filmemacher Guenny K. Pires wiederum wollte Klaus und Gerda auf einem von ihm organisierten internationalen Filmfestival ebenfalls in Praia willkommen heißen. Doch alles kam anders:

Am Vormittag des nächsten Tages (Sonntag, 23. Nov. 2014) erfuhren sie von Nos-ku-Nhos-Geschäfts-führer Elias Fernandes-Montrond per Telefon, dass nach starken Erdstößen in der vorherigen Nacht der Vulkan ausgebrochen war. Für die Chronologie des Ausbruchs verweisen wir auf unsere Website.

Anstatt wie geplant mit der Flugzeug erreichten Gerda und Klaus am Montag Fogo per Schiff. Ohne genauere Informationen über die vulkanische Aktivität blieben sie zunächst im Zweifel, ob sie hinauf nach Chã das Caldeiras fahren sollten. Die Entscheidung trafen ihre Freunde aus dem Ort: Nach kurzer Nacht in Sao Filipe wurden sie um 4:00 Uhr morgens geweckt: Sie mussten vor der Polizei den Eingang in den Vulkankessel erreichen, denn Chã das Caldeiras war inzwischen „aus Sicherheitsgründen“ zur Sperrzone erklärt worden. Es folgten zwei Stunden Fußmarsch nach Portela, denn auch die Piste am Bordeira-Rand war bereits von Lavamassen verlegt. Ein anderer Lavastrom bewegte sich in Richtung Ort. Entgegen den Presse-Erklärungen der Innenministerin waren – mit Ausnahme der Kinder und Alten – fast alle Bewohner in der Caldeira, um Wertsachen und Hausrat zu retten. Krankenschwester Ester kochte für die Bedürftigen. Klaus und Gerda halfen, wo immer dies möglich war. Ihr ursprünglicher Zweifel war rasch verflogen: Sie waren willkommen, und ihre Freunde freuten sich, in dieser verzweifelten Situation nicht im Stich gelassen zu werden.

Am Mittwoch, dem 26.11. war es zunächst unmöglich, in die Caldeira zu gelangen: Premierminister José Maria Neves wollte seine Solidarität demonstrieren und gab eine Pressekonferenz in Portela. Daher wurde der Zugang komplett gesperrt. Lediglich Gerda als Ärztin und Klaus als ihr „Assistent“ durften passieren. Für die Leute, die im Ort übernachtet hatten, brachten sie Erklärung, warum Hilfe von außen ausblieb. Im Laufe des Tages waren alle Häuser von Portela geräumt. Der Hausrat wartete erhöht am Hang des Monte Amarelo auf den Abtransport. Als sich abzeichnete, dass der Ort unausweichlich zerstört wird, wurde am Donnerstag begonnen, auch die Häuser zu demontieren. Fenster und Türen, Waschbecken und Klos, selbst Wellblech von den Dächern wurde auf den Monte Amarelo gebracht.

Der Abtransport ließ auf sich warten, teils weil es zunächst keine Fahrzeuge gab (es sei denn, man bezahlte selbst), teils weil die Piste immer wieder verlegt wurde und neu trassiert werden musste. Am Freitag wurden der Hausrat von José und die Einrichtung des Sanitätspostens schließlich abtransportiert. Für Klaus und Gerda gab es in Portela nun nichts mehr zu tun. Am Samstag besuchten sie das Lager in Monte Grande, wo ein Teil der Vertriebenen in den Notquartieren vom Ausbruch 1995 untergebracht waren. Von den damals errichteten Häusern war kaum mehr als der Rohbau erhalten, ohne Wasser und Strom, ohne Sanitäranlagen und Kochgelegenheiten.

Während ihres Aufenthalts auf Fogo wohnten Klaus und Gerda bei Elias Fernandes-Montrond in Sao Filipe, wo sich auch immer wieder Familienmitglieder einfanden. Einer von ihnen war schwerstens traumatisiert und verlor immer wieder das Bewusstsein. Psychologische Hilfe gab es nicht.

Den Montag nutzten Klaus und Gerda für diverse Erledigungen (z.B. die Einrichtung eines Vereinskontos), und Klaus gab Interviews für die Wochenzeitung „A Semana“ und die kapverdische Nachrichtenagentur „Inforpress“.

Am Dienstag (02.12.) erreichte sie die Nachricht von José, dass der Lavastrom den Ortskern erreicht hatte und die Zerstörung des Orts unmittelbar bevorstand. Zu diesem Zeitpunkt durften nur noch Hirten in die Caldeira, um ihre Tiere zu betreuen. Entsprechend schwierig war es, die Polizeisperre zu passieren. Im Laufe des Tages mussten Klaus und Gerda untätig zusehen, wie die Lava über die Häuser hinweg kroch. Die Pension Casa Monte Amarelo war ihr privates Projekt. Sie war Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten und damit letztendlich für die Gründung des Vereins Nos ku Nhos. Was klein begonnen hatte, war inzwischen auf vier Doppelzimmer und zwei Einzelzimmer (alle mit Dusche und WC) sowie Speisesaal mit Küche angewachsen. Das Haus wurde mehrere Meter hoch von der Lava überdeckt. Auch der von Nos ku Nhos von Grund auf renovierte Sanitätsposten wurde an diesem Tag von den Lavamassen zerstört.

Dies war der Abschied von Portela. Ihre Casa Monte Amarelo und die Sanitätsstation waren zerstört. Auch die Familie von José hatte Portela verlassen. So gab es in den nächsten Tagen keinen Grund mehr, nach Chã das Caldeiras zurückzukehren.

Am 05.12. besuchten Klaus und Gerda eine Benefizveranstaltung des Restaurants Calerom in Sao Filipe, bei der sich die lokale Prominenz ein Stelldichein gab. Im Laufe dieses Abends wurde der untere Ortsteil von Chã das Caldeiras von flüssiger Lava verschüttet.

Am Samstag offenbarte ein Lokalaugenschein im Auffanglager Achada Furna ähnlich desolate Zustände wie in Monte Grande. Nur ein Teil der Hilfslieferungen war tatsächlich angekommen, und die wöchentlichen Nahrungsrationen für die Evakuierten waren beängstigend klein – auch wenn die Sozialbeauftragte der Gemeinde vom Gegenteil überzeugt war.

Während der Tage auf Fogo war für Gerda und Klaus die Kommunikation mit Vorarlberg eine große Herausforderung. In der Caldeira musste CV Telecom erst ein neues Funknetz herstellen, nachdem die bestehenden Leitungen vom Vulkan zerstört worden waren. Das einzige Handynetz war instabil, das Verschicken von Fotos ebenso unmöglich wie der Mailverkehr. Per SMS hielt Klaus den Kontakt mit Georg, der in Dornbirn versuchte, die kapverdischen Pressemeldungen zu übersetzen und die Ereignisse über die Vereins-Website zu verbreiten.

Eine erste Presseaussendung blieb ohne nennenswertes Echo. Von Honorarkonsul der Republik Kapverde DI Wolfgang Meixner wurde sie gemeinsam mit einem Spendenaufruf weiter verbreitet. Über Wolfgang Meixner erfuhr auch der zuständige Sachbearbeiter beim Land Vorarlberg von den Ereignissen. Das Land Vorarlberg hatte die Renovierung des Sanitätspostens maßgeblich unterstützt. Für weitere Vereinsaktivitäten zugunsten der Vulkanopfer gibt es bereits eine Unterstützungserklärung. Auch die österreichisch-kapverdischen Städtepartnerschaften Leibnitz – Pedra Badejo sowie Deutsch Wagram – Calheta unterstützen die Vorhaben zum Wiederaufbau großzügig.

In Vorarlberg bekannt wurde der Vulkanausbruch erst durch zwei Interviews (Vorarlberger Nachrichten und Vorarlberg Online), die Klaus nach seiner Rückkehr gegeben hat. Inzwischen berichtet Klaus via Facebook über die Ereignisse, und auch auf der Vereinswebsite gibt es – neben der Chronologie – Bildmaterial. Ein Video über Chã das Caldeiras und den Vulkanausbruch ist in Ausarbeitung. Nos ku Nhos plant für 2015 Benefizveranstaltungen, um Gelder für Hilfslieferungen zu lukrieren. Unterstützungszusagen von österreichischen und kapverdischen Künstlern liegen bereits vor.

Zum Schluss gilt es Dank zu sagen

Nos ku Nhos dankt allen, die Neuza, Markus Leukel & Band einen angenehmen Aufenthalt an Vorarlberg beschert haben: Günther Frick stellte sein Ferienhaus zur Verfügung, die Gemeinde Übersaxen unter Bürgermeister Rainer Duelli ermöglichte das Freundschaftskonzert. Für Verpflegung sorgten der „Rankweiler Hof“ und Mitglieder unseres Vereins. Die Kulturwerkstatt Kammgarn ermöglichte einen erfolgreichen Tourneestart. Markus Leukel verzichtete zugunsten von Nos ku Nhos auf einen Teil seiner Gage. Harald „Moses“ Moosbrugger agierte wie immer im Hintergrund.

Unser besonderer Dank gilt allen Spendern, die ihr Mitgefühl mit den Opfern des Vulkanausbruchs auf diese Weise zeigen. Die eingelangten Spendengelder sind für Nos ku Nhos ein klarer Auftrag: „Nit lugg lo!“


Bitte um weitere Spenden

Bitte um weitere Spenden für die Opfer
des Vulkanausbruchs auf Fogo!

 

Der Vulkanausbruch auf Fogo wurde nun offiziell für beendet erklärt. Die Bilanz der Katastrophe: 89% des besiedelten Gebietes von Chã das Caldeiras wurden von der Lava überflutet. 229 von 234 Wohnhäusern und 208 von 848 ha Landwirtschaftsfläche wurden zerstört. Die Zukunft der Ortschaft ist nach wie vor ungeklärt. Die einen Experten halten eine Neubesiedelung für sinnhaft, für andere ist diese zu riskant. Auch über alternative Siedlungen wird diskutiert. Der Ministerpräsident will binnen drei Wochen eine Entscheidung darüber treffen.

Den Evakuierten in ihren Notquartieren geht es nach wie vor äußerst schlecht. Zwar wird in den Medien über unzählige Hilfslieferungen aus dem Ausland berichtet, doch bei den Betroffenen kommt davon praktisch nichts an. Die Hilfsgüter verschwinden in dubiosen Kanälen, auch bei NGOs und bei offiziellen Stellen.

 

Der Verein "Nos ku Nhos" bemüht sich nach wie vor, einen Container mit Gütern des täglichen Bedarfs für die Opfer zu entsenden. Speditionsfirmen raten allerdings dringend davon ab. Die in der Hauptstadt Praia ankommenden Container werden von den Zollbehörden nicht freigegeben. Binnen weniger Wochen entstehen dann Lagergebühren von mehreren Tausend Euro. Mit seriösen Geschäftspartnern vor Ort sucht der Verein derzeit nach Möglichkeiten, diese Probleme zu umgehen. Nur so macht der Versand der Hilfsgüter Sinn.

Gleichzeitig werden in Österreich mit unzähligen Aktionen Geldspenden für den Wiederaufbau gesammelt. Auch die Vorarlberger Landesregierung hat ihre Unterstützung bereits zugesagt. Sobald die Entscheidung über diesen Neubeginn gefallen ist, kann vom Verein ein eigenständiges Projekt zum Aufbau eines medizinischen Zentrums oder einer sozialen Einrichtung geplant und mit geeigneten Partnern vor Ort umgesetzt werden.

Mit Charity-Veranstaltungen wird in Österreich auf die Opfer des Vulkanausbruchs aufmerksam gemacht. Am 8. Mai, am 13. Juni und am 10. Oktober werden jeweils österreichische Künstler gemeinsam mit kapverdischen Musikern in Vorarlberg auftreten. Namhafte Künstler wie Bino Barros, Dulce Sequeira und Chando Graciosa haben ihre Teilnahme zugesichert. Nos ku Nhos ist es ein großes Anliegen, künstlerisch hochwertige Veranstaltungen anzubieten, um den Interessenten- und Spenderkreis dauerhaft ausweiten zu können. Um die Reisekosten der Künstler berappen zu können, wird nach Sponsoren gesucht. Für Unterkunft und Verpflegung der Künstler kommen die Obleute des Vereins persönlich auf. Nach weiteren Auftrittsmöglichkeiten für die Künstler wird gesucht.

 

Wir bitten weiterhin dringend um Geldspenden für den Wiederaufbau von Chã das Caldeiras!

 

Spendenkonto :
IBAN: AT57 1400 0712 1004 4307
BIC: BAWAATWW


Vulkanausbruch November 2014 - Jänner 2015

Am Sonntag, dem 23. November 2014 brach der Vulkan auf der Insel Fogo nach 19 Jahren Ruhe erneut aus. Nahe dem Ausbruchszentrum von 1995 öffnete sich eine Spalte, die neben vulkanischen Gasen und Pyroklastika (Aschen und Steinchen) vor allem auch Lava unterschiedlicher Viskosität förderte. Was zunächst mit dem – vergleichsweise harmlosen – Ausbruch von 1995 verglichen wurde, sollte zum Untergang der Dörfer Portela und Bangaeira führen: Fast alle Häuser in Cha das Caldeiras wurden von der Lava verschüttet.

Rund 1500 Personen verloren ihre Häuser. Sie fanden Unterkunft in einer Schule in Mosteiros sowie in den Notquartieren von 1995. Entgegen den Beteuerungen der Politiker gab es keinerlei Notfallpläne, und die Versorgung der Vertriebenen war – speziell in den ersten Tagen – mangelhaft. Wo die Vertriebenen eine dauerhafte Bleibe finden sollten, ist immer noch nicht geklärt. Die Vorschläge reichen von einer Wiederbesiedelung der Caldeira, über eine neue Siedlung zwischen Achada Furna und Cabeça Fundão, bis zur Renovierung und dauerhaften Nutzung der Notquartiere von 1995. Gleichzeitig wird immer wieder betont, auf die Wünsche der Bevölkerung Rücksicht nehmen zu wollen.Wie immer die Politiker entscheiden werden: Nos ku Nhos wird seinen Beitrag zur Hilfe für die Bevölkerung von Cha das Caldeiras leisten – gezielt dort, wo Hilfe benötigt wird.

 

Eine Chronologie des Ausbruchs

 


Neuza & Conjunto Creolo : "Flor di Bila"

Konzerte in Übersaxen und Hard

 

Neuza stammt von der Insel Fogo, der kleinen Vulkaninsel inmitten des Atlantiks. Ihre Mutter war eine bekannte Sängerin, sie stirbt jedoch, als Neuza sechs Jahre alt ist. Die Lieder ihrer Mutter begleiten sie durch eine entbehrungsreiche Kindheit und Jugend. In der Hoffnung auf Arbeit verlässt sie Fogo. Sie geht in die Hauptstadt Praia auf der Insel Santiago und findet dort eine Anstellung als Bedienung in einem Musikrestaurant. Ihre spontanen Einlagen mit der Hausband sprechen sich schnell herum und eines Abends sitzt José da Silva im Publikum, der mächtigste Musikproduzent der Kapverden. Er ist vollkommen begeistert von ihrer kristallklaren und reinen Stimme und bietet ihr sofort an, eine CD mit den Liedern ihrer Heimat Fogo zu produzieren. 2013 erscheint diese CD und wird schlagartig ein großer Erfolg auf den Kapverden und in Portugal.