05. bis 07. Juni 2008

Drei Tage Kapverde in Vorarlberg – nicht alles hat so geklappt, wie es geplant war, aber die Besucher der beiden Konzerte in Dornbirn und Götzis erlebten kapverdianische Musik vom Feinsten, und auch in Gabriels Cucina und am Fest zum Weltflüchtlingstag sorgten „Unidos de Calheta & Batuku“ für hervorragende Stimmung!

 

Zum ersten Mal spielte die Gruppe „Unidos de Calheta & Batuku“ in Europa, und ihre Europapremiere fand in Dornbirn statt. Mehr als 100 Besucher fanden am Donnerstag den Weg in die inatura. Gleich zu Beginn heizten die Musiker mit Funaná, der schnellsten Stilrichtung kapverdischer Musik, richtig ein. Die afrikanischen Rhythmen gingen direkt in die Beine, und das begeisterte Publikum konnte und wollte nicht still stehen. Eher fremd hingegen wirkten dann die ruhigeren Mornas und Coladeiras. Die Gäste hätten lieber gleich weitergetanzt: Es fiel ihnen nicht leicht, zwischen den urafrikanischen Rhythmen und den portugiesischstämmigen Klängen hin- und herwechseln zu müssen. Die hervorragende Stimme der Leadsängerin machte dies mehr als wett, und dass sie meist vor der Bühne direkt im Publikum sang, sicherte ihr weitere Sympathien.

Dann machten die Musiker den Batucadeiras Platz. Es wurde getrommelt und gesungen – über weite Strecken improvisiert – und auch diese archetypisch kapverdische Musik kam hervorragend an.

 

Spät gingen die Musiker in die Pause, liessen sich aber dafür nun umso mehr Zeit. Nicht alle Besucher wollten auf die Fortsetzung warten, und als die Musiker mit einigen weiteren Stücken die inatura nochmals zum Beben brachten, waren einige Leute bereits gegangen. Für manche war es zu viel an Rhythmen an diesem Abend, sie waren erschöpft. Andere meinten, der Abend hätte Inhalt für mindestens zwei verschiedene Konzerte geboten, so vielfältig war die Musik der jungen Kapverdianer.

 

Die gleiche Musik, aber ein völlig anderes Konzert – so präsentierte sich der zweite Abend in der Kulturbühne AmBach in Götzis. Die Bühne abgehoben vom Publikum, und auch Tische und Stühle animierten im ersten Konzertteil nicht unbedingt zum Tanzen. Doch die Musik kam an, und nach der Pause war das Eis endgültig gebrochen. Nun wurde auch hier getanzt zu den afrikanischen Rhythmen von „Unidos de Calheta & Batuku“.

 

Beide Konzerte liessen Gerda Frick und Georg Friebe vergessen, dass bis zur letzten Minute improvisiert werden musste:

Dass die Musiker mit dem späteren Flugzeug ankamen, wäre noch nicht so schlimm gewesen. Aber auch das Gepäck war irgendwo zwischen Lissabon und München hängen geblieben und traf erst am folgenden Tag eine Stunde vor Konzertbeginn in Dornbirn ein. Das inzwischen ausgeliehene Ersatz-Keyboard fand nicht so recht Anklang, und als das richtige Instrument da war, passte das Netzgerät nicht. Auch das Winkeleisen (Ferrinho) musste in einer lokalen Schlosserei besorgt werden. Und nicht zuletzt war das dritte Konzert geplatzt: Vielleicht schien dem Veranstalter die Konkurrenz von „König Fussball“ zu stark, sodass er den Auftritt der Kapverdianer am Samstag kurzfristig absagte.

Ersatz konnte erst während dem Konzert in Dornbirn gefunden werden: Das Musikprogramm zum Weltflüchtlingstag (Samstag, 07.06.) am Dornbirner Marktplatz wurde kurzerhand umgestellt, und „Unidos de Calheta & Batuku“ eröffneten unmittelbar nach den Ansprachen der Politiker das Fest.

Zuvor hatten die Musiker in „Gabriels Cucina“ für Stimmung gesorgt. Die Stammgäste des Lokals und der Wirt selbst waren restlos begeistert, es wurde getanzt und gelacht.

Bereits am Freitag waren die Musiker am Kunsthandwerkmarkt „Bsundrigs im Park“ im inatura-Areal aufgetreten. Dies hätte eine Gelegenheit sein können, noch Besucher für das abendliche Konzert in Götzis zu werben – allein: das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung! Es war regnerisch und kühl, und zu wenige Leute waren um die Mittagszeit im Stadtgarten.

Für uns waren es drei anstrengende, aber auch drei sehr schöne Tage. Unser herzliches Dankeschön gilt all den Sponsoren und Freunden, die mit ihren Geld- und Sachspenden dieses musikalische Erlebnis möglich gemacht haben.