Ein Rückblick auf das Jahr 2017

Es tut sich etwas in Cha das Caldeiras, und Nos ku Nhos kann bald wieder auch in Cabo Verde aktiv werden. Doch davon später. Beginnen wir den Jahresrückblick mit den Aktivitäten in Vorarlberg – und das waren gar nicht so wenige.

Im Mai verbrachten Dulce Sequeira & Meka Lima knapp 2 Wochen in Vorarlberg, und wurden von Klaus & Gerda gastlich aufgenommen. Höhepunkt ihres Aufenthalts war das Konzert am 27.05.2017 in der Kulturwerkstatt Kammgarn in Hard gemeinsam mit Bartlis. Zwar konnte die Vorarlberger Band nur in „Sparversion“ (= Harry Scheffknecht (sax) & Herbert Mayer (acc); unterstützt durch Calicas an der Percussion) auftreten, doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Hier wurde nachgeholt, was zwei Jahre zuvor nicht geklappt hat – die Fusion von kapverdischer und österreichischer Musik zu einem eindrucksvollen Ganzen. Sowohl Dulce & Meka als auch Bartlis waren überrascht, wie gut das Zusammenspiel trotz nur minimaler Probemöglichkeiten geklappt hat. Und sicher haben beide Seiten auch die eine oder andere musikalische Anregung mit nachhause genommen. Im Vorfeld des Konzerts hatten Dulce & Meka mehrere Kleinauftritte in diversen Lokalen, so # im Berghof Fetz am Bödele, # im Kesselhaus Bregenz, # im Fischerstüble Fußach, # am Karren und # in Gabriels Cucina in Dornbirn.

Im August kam Gabriela Mendes wieder einmal nach Vorarlberg, diesmal mit ihrer eigenen Band: Toy Vieira (Piano, Cavaquinho), Francelino Silva (Bass), Paolo Bouwman (Gitarre) und Walter Matos (Schlagzeug). Das großartige Konzert fand am 09.08.2017 ebenfalls in der Kulturwerkstatt Kammgarn in Hard statt.

Am 18.09.2017 war dann „Cape Verdean Mood“ in der inatura Dornbirn angesagt. Markus Leukel war wieder in Vorarlberg, und mitgebracht hatte er (neben dem Bassisten Zé Paris) das geniale Duo Bau & Kapa – Bau (alias Rufino Almeida) ist ohne Zweifel der derzeit einflussreichste Gitarrist der Kapverden, Kapa ist ein beeindruckender Sänger. Die beiden kennen sich seit ihrer Kindheit und treten regelmäßig gemeinsam auf. In der Eingangshalle des Naturmuseums sorgten sie für eine großartige Stimmung. Wer dieses Konzert verpasst hat oder die Musiker noch einmal erleben wollte, konnte Bau & Kapa am 21.09.2017 im Ghf. Anker in Fußach in einem improvisierten Zusatzkonzert erleben. Unser herzlicher Dank gilt Wolfgang Verocai für die spontane Vermittlung dieses Auftritts.

Am 01.10.2017 brachte Nos ku Nhos die CD „Nesse Mesma Luta“ von Jovino dos Santos heraus. Sie war zunächst nur als digitaler Download via Amazon verfügbar, doch der Silberling wurde bald nachgereicht. Die offizielle CD-Präsentation in Cabo Verde erfolgte dann am 17.11.2017 im Centro Cultural in Mindelo /São Vicente. Begleitet wurde Jovino dos Santos vom Gitarristen Voginha. Bereits einige Tage zuvor wurde die CD am 13.11.2017 im nationalen Fernsehen in der Show da Manhã vorgestellt. Daneben absolvierte Jovino dos Santos mehrere Interviews für diverse Radio- und Fernsehstationen.

Auf ihrer herbstlichen Kapverde-Reise trafen Klaus & Gerda den Trainer der Jugend-Fußballmannschaft von Mosteiros, Augustine „Myguy“ Itodo. Nos ku Nhos hatte seinem Jugendteam einen erfolgreichen mehrtägigen Trainingsaufenthalt auf Brava ermöglicht (Fahrt und Verpflegung).

Damit sind wir bereits mitten in den Aktivitäten in Cabo Verde. Klaus und Gerda nutzten ihre Reise für eine eingehende Inspektion der Entwicklung des Dorfes Chã das Caldeiras. Persönliche Gespräche mit den Betroffenen sowohl in Chã als auch im Camp in Monte Grande zeichneten ein genaueres Bild der Lage als indirekte Schilderungen es vermögen. Offiziell leben bereits wieder mehr als 420 Personen im Vulkankessel, doch inoffiziell sind es weitaus mehr. Obwohl der Ort nur auf einer provisorischen Piste erreicht werden kann, herrscht in Chã das Caldeiras eine merkliche Aufbruchsstimmung. Und dies, obwohl die Regenzeit ausgeblieben ist und extreme Trockenheit herrscht. Wasser ist Mangelware, sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Herstellung von Ziegeln und Beton.

Gegenüber Jaime Rodrigues von der nationalen Nachrichtenagentur Inforpress gibt Nos ku Nhos die offizielle Willensbekundung zur Wiedererrichtung des Sanitätspostens ab, sobald das (angebliche) Bauverbot offiziell aufgehoben ist und die politischen Verantwortlichen die Situation geklärt und bestätigt haben.

In einem ersten Gespräch sichert Dr. Evandro Monteiro, Sanitätsdirektor von Fogo (= oberster Vertreter des Gesundheitsministeriums auf Fogo) seine Unterstützung für die Errichtung eines Centro de Saúde zu. Über einen reinen Sanitätsposten hinausgehend, erfüllt ein permanent mit einer diplomierten Krankenschwester besetztes Centro de Saúde die Funktion eines kleinen Spitals.

Wenige Tage später treffen Klaus und Gerda gemeinsam mit Geschäftsführer Elias „Josezinho“ Montrond den „Bürgermeister“ Presidente Alberto Nunes von der Camara Municipal Sta. Catarina (Gemeindebezirk Sta. Catarina). Alberto Nunes gibt eine glaubhafte Erklärung zum „Bauverbot“ ab: Die Behörde möchte einen willkürlichen Wildwuchs verhindern. Um einen einheitlichen Baustil durchzusetzen, der mit den landschaftlichen Eigenheiten des Vulkankessels im Einklang ist, wurde ein Raumplanungskonzept erstellt und eine Bauordnung erlassen, die (da es so etwas bislang nie gab) von der Bevölkerung als Restriktion und Bauverbot aufgefasst wird. Um dem entgegen zu wirken, wird das Raumplanungskonzept einige Tage danach in Chã das Caldeiras vorgestellt. Auch Alberto Nunes sichert die Unterstützung durch die Camara Municipal zu. Sichtbares Zeichen dafür ist die Tatsache, dass das Centro de Saúde im Raumplanungskonzept bereits berücksichtigt ist. Es soll im Ortsteil Bangueira erhöht am Hang errichtet werden. Nos ku Nhos macht seinen finanziellen Beitrag von der Zusammenarbeit zwischen Sanitätsdirektor und Bürgermeister (die unterschiedlichen Parteien angehören) abhängig.

Die Baupläne sollen vom Gesundheitsministerium erstellt werden. Damit ist eine rechtskonforme Planung gewährleistet, wodurch auf eine langwierige Bauverhandlung verzichtet werden kann. Das Gesamtprojekt ist nicht mehr allein durch Nos ku Nhos finanzierbar. Der Verein wird jedoch einen signifikanten finanziellen Anteil beitragen. Die Camara Municipal wird sich aktiv bei der Planung und durch Transporte und andere Leistungen einbringen. Wenn die Planung – wie besprochen – demnächst beginnt, kann die Umsetzung des Projekts noch 2018 starten.

Unterstützungserklärungen liegen weiters seitens des Parque Natural von Chã das Caldeiras, der Agrargenossenschaften von Chã und Montinho (David Montrond bzw. Danilo Montrond) und den Bergführern von Chã (Mustafa Eren) vor.

Als Bauleiter wird José Fernandes bestellt. Alle finanziellen Angelegenheiten werden direkt zwischen Nos ku Nhos und ihm als alleinigem Ansprechpartner geregelt. Dadurch ist eine direkte Abrechnung mit den Leistungserbringern gewährleistet. Als offizieller Vertreter von Nos ku Nhos fungiert Geschäftsführer Elias „Josezinho“ Montrond. Es herrscht Einigkeit aller Beteiligten darüber, dass das Centro de Saúde kein aufwendiges Prestigeprojekt werden darf. Im Gegenteil: Es soll klein und überschaubar, und damit vor allem funktionell bleiben. So kann das Projekt auf anderer Ebene zum Vorzeigeprojekt werden.

Die Baupläne wurden inzwischen im Auftrag von Dr. Evandro Monteiro erstellt. Sie wurden Ende Jänner 2018 Presidente Alberto Nunes vorgestellt, der sie für gut befunden hat. Als Vertreter von Nos ku Nhos hat Elias Montrond an dieser Sitzung teilgenommen und den Vorstand über den Projektfortschritt informiert.

Nos ku Nhos ist aktuell dabei, die Website neu zu gestalten. Sie soll auch mit Mobilgeräten problemlos aufrufbar sein. Mit der Erstellung wurde der Werbegrafiker Simon Egle beauftragt. Derzeit (= 1. Quartal 2018) werden die Inhalte der bestehenden Websiteübertragen und die neuen Menüpunkte befüllt.

Nos ku Nhos dankt
  • Ruth Reitmayr & Astrid Feierle für ihren Einsatz an der Kasse beim Konzert in der inatura.
  • Die Bar betreuten in bewährter Manier Bernadette & Reini Fetz.
  • Benno Finkel war Chauffeur für Dulce & Meka von und nach Zürich.
  • Den Flughafentransfer von Gabriela & Band übernahm Taxi Schwendinger zu sehr kulanten Konditionen (Die Bahnfahrt wäre teurer gewesen!)