Mário Lúcio verzauberte am 23. November 2008 die inatura

Ruhige Lieder, weniger zum tanzen, aber umso mehr zum zuhören und träumen: Der ehemalige Leadsänger der Gruppe «Simentera» präsentierte kapverdianische Musik vom Feinsten.

 

Grösser konnten die Gegensätze nicht sein: Draussen winterlich-verschneite Kälte, aber drinnen in der inatura verbreitete Mário Lúcio die wohlige Wärme Afrikas. Doch halt: Cabo Verde – und damit auch seine Musik – ist europäischer als man denkt. Durch Jahrhunderte wurde die Inselgruppe im Atlantik vor der Küste Senegals durch die Kolonialherrschaft Portugals geprägt. Aus der Mischung europäischer Weisen mit afrikanischen Rhythmen ist eine komplexe Musik entstanden, die mitten im Ozean zwischen den Kontinenten steht und trotzdem nicht die Balance verliert. „Es hat mich immer fasziniert, wie sich so unterschiedliche Rhythmen wie Mazurka, Walzer oder Polka einerseits und die Einflüsse des afrikanischen Kontinents andererseits in der musikalischen Seele des kapverdischen Volkes derart vereinen konnten, dieses Phänomen wollte ich verstehen“, erläutert Mário Lúcio.

Was hier abstrakt klingt, wurde im Konzert lebendig: Unterstützt von einer kongenialen Band bezauberte Mário Lúcio mit seiner faszinierenden Stimme. Es waren meist ruhige Lieder, weniger zum tanzen, aber umso mehr zum zuhören und träumen, und manchmal auch zum nachdenken. Denn zwischen den Songs erzählte Mário Lúcio vom Leben zwischen zwei Welten, von der kapverdianischen, kreolischen Seele. Und er bewies, dass die Geschichte kapverdianischer Musik noch längst nicht zu Ende geschrieben ist. Keine tote Folklore, sondern die lebendige Auseinandersetzung mit den Musikstilen der Welt wurde im Konzert fühlbar. Gleich ob Bassist Edson Dany Rodrigues Correia mit einem jazzigen Solo begeisterte, oder ob der aus Frankreich stammende, aber in Cabo Verde lebende Percussionist Stephane Perruchet das Foyer der inatura mit Afrikanischen Rhythmen zum vibrieren brachte: Die kapverdianische Musik entwickelt sich dank Mário Lúcio und seiner Band weiter.

 

Knapp 70 Besucher waren begeistert, und nicht wenige harrten nach dem Konzert an der Bar aus, wo Mário Lúcio später noch einige Songs „unplugged“ zum Besten gab. Es war ein unvergesslicher Abend, der uns einen wenig bekannten Winkel dieser Welt wieder ein Stückchen näher brachte.

 

Von: mariolucio@****.cv
Gesendet: Donnerstag, 27. November 2008, 21:18
An: Nos ku Nhos
Betreff: Obrigado

Klaus

Obrigado por tudo em Dornbirn. Foi muito bonito. Saúde oara você, para que a gente se torne a encontrar brevemente. Obrigado também à tua mulher e a todos os membros da Associação.

abraço
Mario Lucio