Nur scheinbar geringe Aktivitäten in Vorarlberg und wesentliche Schritte zur Erreichung unserer Ziele in Cabo Verde prägten das Vereinsjahr 2010 von „Nos ku Nhos“.Als bedeutendstes Ereignis an erster Stelle zu nennen ist die Baugenehmigung für die Instandsetzung des Sanitätspostens in Cha das Caldeiras. Basierend auf einer gemeinsamen Kostenkalkulation fand nach mehr als 2 Jahren Planung am 03. November 2010 die Bauverhandlung in der Bezirkshauptstadt Cova Figuera statt. Eine knappe Woche später, am 09. November wurde die Genehmigung von der Bezirkshauptmannschaft von Santa Catarina (Fogo) offiziell erteilt. Damit steht den Arbeiten – mit denen Anfang 2011 begonnen wurde – nichts mehr im Wege. Pünktlich zum Jahreswechsel erreichte uns auch die Zusage der Vorarlberger Landesregierung, das Projekt im Zuge der Entwicklungshilfe großzügigst zu unterstützen. „Nos ku Nhos“ dankt herzlich – auch im Namen der Einwohner von Cha das Caldeiras!
Durch die Renovierung kann der Sanitätsposten auf das Niveau eines Gesundheitszentrums gehoben werden. Spätestens dann ist aber die permanente Anwesenheit einer diplomierten Krankenschwester erforderlich. Daher finanziert „Nos ku Nhos“ für die bisherige Hilfskrankenschwester Sara Ester Fernandes Montrond aus Cha das Caldeiras eine vierjährige Ausbildung zur Krankenschwester am „UNICA“, einem kleinen, international anerkannten Universitätszentrum in Praia (Santiago). Neben der Studiengebühr und einem Zuschuss für Lebensunterhalt und Lernmaterialien werden nun auch Teile der Miete für das Studentenzimmer bezahlt. Nach dieser Ausbildung ist Ester Fernandes befähigt, den Sanitätsposten (unter regelmäßiger Kontrolle durch den Bezirksarzt) selbständig zu führen.
Mit diesen zwei Projekten ist „Nos ku Nhos“ seinem Hauptziel entscheidend näher gekommen: Der Bevölkerung des abgelegenen Dorfes Cha das Caldeiras auf der Insel Fogo eine angemessene medizinische Betreuung zu ermöglichen.Erstmals seit der Vereinsgründung konnte „Nos ku Nhos““ in diesem Jahr keine kapverdianische Musik im Ländle präsentieren. Persönliche Veränderungen von Musikmanager Markus Leukel, der 2009 die „Estrelas do Fogo“ und Michèl Montrond nach Europa gebracht hatte, führten zu einer kurzfristigen Absage seiner bereits geplanten Tour 2010.
Dennoch war „Nos ku Nhos“ nicht untätig, um der faszinierenden Musik der Inselgruppe auch in Vorarlberg größere Bekanntheit zu vermitteln, und gleichzeitig auch der Vereinskassa eine kleines Zusatzeinkommen zu verschaffen. Bereits im Jahr 2007 hatte der Tontechniker Robin Gillard (Wien) in Cabo Verde Live-Musik verschiedener Künstler mit einem mobilen Tonstudio unter zum Teil recht widrigen Bedingungen aufgenommen. Nun galt es, das Material zu „sichten“ und für die Produktion von CDs vorzubereiten. Ekkehard Breuss (Tonstudio Eckmann, Rankweil) hat die Tonspuren professionell zu qualitativ hochwertigen CD-Aufnahmen umgewandelt. Er unterstützt den Verein auch bei der Produktion der CDs. Diese soll über Sponsorengelder finanziert werden. Gleichzeitig streben wir die Registrierung möglichst vieler beteiligter Musiker an. Dies erhöht zwar die Produktionskosten, doch ist damit gewährleistet, dass auch die Musiker von Tantiemen profitieren. Eine Musik-Verwertungsgesellschaft ähnlich der AKM in Österreich wurde auch in Cabo Verde etabliert, zeigt derzeit allerdings noch einige Schwächen. Der Reingewinn aus dem Verkauf der CDs kommt dem Umbau und Betrieb des Sanitätspostens in Cha das Caldeiras zugute.
In der Öffentlichkeit zeigte sich der Verein im Rahmen der Vorarlberger Umweltwoche am 05. Juni 2010. Beim grossen Umweltmarkt am Dornbirner Marktplatz präsentierte „Nos ku Nhos“ seine Ziele, während Jo „Jamata“ Auer die Zuschauer mit „Speed-Painting“ beeindruckte.“Nos ku Nhos“ weiß auch zu feiern. Nicht die große Öffentlichkeit, sondern gute Freunde waren eingeladen als es hieß „Klaus & Gerda = 50 Plus“. Obmann Klaus Zimmermann und Kassierin Gerda Frick hatten beide ihren 50-er überschritten – Anlass genug, sich wieder einmal mit vielen Freunden zu treffen. Gerda und Klaus stellten ihre Feier ganz in das Zeichen von „Nos ku Nhos“: Statt Geschenken baten sie um Spenden für den Sanitätsposten in Cha das Caldeiras. Und ihre Freunde und Sponsoren ließen sich nicht lumpen: Mehr als 1.500.- Euro Spendengelder konnten gesammelt werden. Wir danken allen Gästen für Ihre Großzügigkeit!
Selbstverständlich dankt „Nos ku Nhos“ auch allen anderen Spendern sowie den Sponsoren, ohne die unsere Vereinsarbeit nicht möglich wäre, für ihre treue Unterstützung: Ekkmann Sounds, Rankweil | Gabriels Cucina, Dornbirn | Moses Kost-Bar, Dornbirn | Kiwanisclub Dornbirn | Stadt Dornbirn – Kultur | Land Vorarlberg | Jo „Jamata“ Auer, Freischaffender Künstler | Herbert „Hiero“ Janata | | sowie mehrere namentlich bekannte und anonyme Spender.