Ein Gesundheitszentrum für Chã das Caldeiras
Ende 2017 wurden die Weichen für ein neues Gesundheitszentrum in Chã das Caldeiras gestellt. Der Sanitätsposten des Ortes war 2014 bei einem Vulkanausbruch zerstört worden. Wichtigste Voraussetzung für den Neubau war die Aufhebung des Bauverbotes im Vulkankessel durch die kapverdische Regierung. Die lokale Baubehörde und der Sanitätsdirektor der Insel befürworten den Neubau. Mit den Bauarbeiten soll bereits 2018 begonnen werden.
Unsere Reise auf die Insel Fogo Ende 2017 stand im Zeichen der Errichtung eines neuen Gesundheitszentrums in Chã das Caldeiras. In einem Interview mit der kapverdischen Nachrichtenagentur Inforpress bekundete der Vorstand von Nos ku Nhos die Bereitschaft zum Neubau einer medizinischen Einrichtung für die Bewohner des Vulkandorfes. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehr als 420 vom Vulkanausbruch vertriebene Bewohner in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Einzelne Häuser waren von den Lavamassen verschont geblieben, andere konnten von den Rückkehrern aus den Lavamassen ausgegraben werden. Die meisten Rückkehrer mussten aber – teils illegal – neue Häuser errichten. Mehrere Bergführer betreiben inzwischen wieder kleinere oder größere Pensionen vor Ort, das neu erbaute Hotel Marisa wurde bereits im Oktober 2015 eröffnet.
Die Notwendigkeit für die Errichtung eines neuen Gesundheitszentrums wurde gerade vom Sanitätsdirektor der Insel Fogo, Dr. Evandro Monteiro, betont. Als höchster Repräsentant des Gesundheitsministeriums setzt er sich für die Errichtung eines vollwertigen Kleinspitals ein, in dem eine diplomierte Krankenschwester rund um die Uhr ihren Dienst versehen soll.
Ebenso angetan von diesem neuen Sozialprojekt des Vereines zeigte sich der neue Bürgermeister von Cova Figueira, Alberto Nunes. Als oberster Repräsentant der zuständigen Baubehörde will er das Projekt auch praktisch unterstützen. So kann er die Baugenehmigung amtsintern erteilen und die Bautätigkeit mit Transporten und Materialien (Wasser, Sand etc.) unterstützen.
Nicht zuletzt setzt sich auch Herculano Dinis, der interimistische Präsident des Naturparks von Fogo, für ein Gesundheitszentrum in Chã das Caldeiras ein. Als Regierungsvertreter ist er für die gesamte Entwicklung des Naturparks und damit auch für die Infrastruktur der neuen Ortschaft verantwortlich.
Als weitere Kooperationspartner konnten die Agrargemeinschaften von Chã das Caldeiras und von Montinho sowie die Gemeinschaft der Bergführer des Ortes gewonnen werden. Auch sie wollen sich mit Materialien, Transporten und manuellen Tätigkeiten am Projekt beteiligen.
Zunächst soll gemeinsam ein geeignetes Grundstück festgelegt und Architektenpläne ausgearbeitet werden. Dann werden der Arbeitsaufwand und die Materialkosten kalkuliert. Nos ku Nhos hat seine Kostenbeteiligung – entsprechend den finanziellen Möglichkeiten des Vereins – bereits definiert und den Projektpartnern kundgetan. Diese finanziellen Mittel werden ausschließlich direkt an den von Nos ku Nhos bestimmten Bauleiter, Hr. Jose Fernandes Montrond, entsprechend seinen Aufwendungen für Material und Arbeit ausbezahlt werden.
In unserem Blog werden wir laufend über den Projektfortschritt berichten. Bitte unterstützen Sie dieses Sozialprojekt mit Ihrer Spende!